10 Tipps für Shootings im Winter
Der Winter zieht sich hin. Kalt, nass und in Bremen meistens windig. Stundenlange Outdoor-Shootings sind aufgrund der Kälte selten möglich, doch irgendwie möchtest du den Winter vielleicht doch ganz gerne nutzen und dich nicht nur auf Homeshootings beschränken. Damit dein Team und du euch auf das kalte Wetter einstellen könnt, stelle ich dir 10 kleine Tipps für dein Winter-Shooting vor.
10 Tipps für Shootings im Winter
1. Die Kamera-Einstellungen
„Ja, nee, also hier noch die Blende etwas offener.. die ISO muss noch runter.. ach, nee.. die Blende dann doch lieber..“
Während du als Fotograf zu Beginn deine Kamera-Einstellungen machst oder den perfekten Blickwinkel suchst, kann das Model ggf. ihren Mantel und die Handschuhe in dieser Zeit anbehalten. Besonders bei Wind ist das recht wichtig, weil das Model logischerweise schneller frieren könnte und so Fingerspitzen und Nase schon bald eine rötliche Färbung annehmen.
2. Thermounterwäsche & Zwiebellook
Die gute alte Thermounterwäsche, eine Strumpfhose oder ein dünner Body unter der Kleidung eignen sich sehr gut, um noch länger durchzuhalten. Ich helfe mir oft mit eng anliegenden Tops aus, die ich dann ganz elegant in die Strumpfhose stopfe. Natürlich hängt dieser Zwiebellook immer stark vom Outfit ab.
3. Heißgetränke in der Thermoskanne
Ein heißer Tee wirkt Wunder, um sich zwischendurch aufzuwärmen. Falls dein Model/Fotograf eine längere Anreise hat, bereite doch schon mal eine Kanne Tee oder Kaffee vor. So bleibt das Getränk länger heiß und muss nicht umständlich transportiert werden. Damit du dir mit kalten Händen an der Tasse nicht die Pfoten verbrennst, zieh‘ dir lieber Handschuhe über. So können die Hände gemächlich aufgewärmt werden.
(c) 2017 Maria Schäfer Photography
4. Wärmepflaster
Kälte lässt den Körper schneller verkrampfen, was die Beweglichkeit des Models stark beeinflussen kann. Wärmepflaster werden eigentlich bei Verspannungen verwendet und eignen sich auch gut, um besonders kälteempfindliche Körperstellen ein wenig zu erwärmen. Dabei werden diese Pflaster auf die gewünschte Stelle geklebt und erreichen nach etwa 30 Minuten ihren höchsten Wärmegrad. Allerdings solltest du bei enganliegenden Outfits darauf achten, dass sich die Wärmepflaster nicht unter der Kleidung abzeichnen, da diese etwas dicker als herkömmliche Pflaster sind. In der Drogerie gibt es 2er-Packungen für rund 4 Euro.
5. Taschenwärmer
Taschenwärmer sind kleine, gelartige „Kissen“, um die Hände aufzuwärmen. Darin befindet sich ein Metallplättchen, das durch Knicken erhitzt wird und die Substanz gemächlich aushärten lässt. Sie sind nicht besonders teuer und passen oft perfekt in die Jackentasche.
6. Der Föhn
Ich weiß, das klingt jetzt schräg. Hast du einen Assistenten zur Hand? Strom in der Nähe? Dein Model steht am geöffneten Fenster oder in einem kühlen Raum und könnte sich dezent den Hintern abfrieren und Gänsehaut bilden? Um dies zu verhindern, kann der Assi das Model etwas warmföhnen. Der Föhn sollte eine gewisse Leistung haben, um großflächig und gut zu wärmen. Diese Reise-Dinger taugen dafür nämlich nicht. Ich gebe keine Garantie darauf, dass es funktioniert, alternativ lassen sich damit auch schöne Bewegungen der Haare erarbeiten. 🙂
7. Warme Schuhe & Wollsocken
Schlüpfe vor dem Shooting lieber in deine warmen Winterschuhe, damit deine Füße nicht zu früh frieren. Bei einem Street-Shooting kannst du dich zwischendurch natürlich in einem Café aufwärmen. Bei Shootings, die irgendwo im Nirgendwo stattfinden, nehme ich meine zum Outfit passenden Schuhe lieber separat mit. Je nach Idee entstehen manchmal gar keine Aufnahmen von den Füßen, weshalb sich das Abfrieren der Füße nicht lohnen würde. Bewege die Zehen, damit deine Füße gut durchblutet werden und vergiss‘ auch die liebevoll gestrickten Wollsocken von Omi nicht.
(c) 2017 MT Photography
8. Durch die Nase atmen
Dieser Tipp dient eher der Gesundheit, als des Warmhaltens. Wenn du kalte Luft durch den Mund einatmest, muss dein Körper diese auf dem Weg zur Lunge zunächst erwärmen. Für Bronchien und Lunge ist es gesünder, durch die Nase einzuatmen, um den Weg zu verlängern. Sportler bzw. Läufer nutzen diese Methode im Winter häufig, damit sich die Bronchien bei Anstrengung aufgrund des Kältereizes nicht so stark zusammenziehen müssen und vermeiden so eine gereizte Lunge.
9. Warmhalten bei Unterbrechungen & Taschentücher
Sofern du es nicht ohnehin schon freiwillig machst, zieh‘ dir bei Unterbrechungen direkt deinen Mantel über oder schlüpfe in deine warmen Winter-Boots. Versuche, möglichst in Bewegung zu bleiben, in dem du z.B. auf der Stelle herumhüpfst. Wirf dir auch notfalls noch eine Decke über und nutze die Pause, um eine Tasse Tee zu trinken. So viel Zeit muss sein – und danach könnt ihr wieder mit voller Energie durchstarten. Und weil ich es immer vergesse: Packt eine Packung Taschentücher ein, um eure Triefnase in Zaum zu halten.
Und der eigentlich logische, letzte Punkt:
10. Wer krank ist, bleibt Zuhause.
Ehrlich. Es bringt überhaupt nichts, sich mit einer starken Erkältung vor die Kamera zu stellen. Die Anspannung siehst du nachher auf den Bildern und dann ärgert ihr euch beide. Allerdings solltest du deinem Shooting-Partner rechtzeitig Bescheid geben, dass du absagen musst oder eventuell am Shooting-Tag ausfallen könntest.
(c) 2016 Soul Chasing Photography
Vielleicht hast du ja auch noch ein paar Tipps auf Lager?
Den ein oder anderen Ratschlag kennst du sicher schon, aber manchmal fokussiert man sich bei der Shooting-Planung oft auf andere Dinge. Lasse mich gern wissen, ob dir diese Tipps weiterhelfen oder sogar bereits ihre Anwendung finden. Ich freue mich auf deine Anregungen!
Liebst,
Lizzy
Beitragsbild: Britta Beutnagel
Eva Katharina
Toller Beitrag! Ich bin Hobbyfotografin und habe im Winter immer total Mitleid mit meinen schlotternden Models (vor allem da ich selbst eine ziemliche Frostbeule bin). Ein paar der Tipps versuche ich schon immer umzusetzen, aber da ist definitiv auch noch was neues dabei 🙂
Lizzy
Hey Eva, schön, dass du auch noch etwas Wertvolles daraus ziehen konntest. 🙂 Es sind ja auch nicht nur Models, die irgendwann frieren. Ihr Fotografen kämpft ja auch oft genug mit kalten Fingern, das macht das Bedienen der Kamera auch schwieriger. 😀
Sophia
Hey! Ich bin durch die „Kleine Blogs in Sicht“ Aktion auf dich aufmerksam geworden und bin froh, dass du mitmachst! Denn ich finde dich wirklich hübsch und ich mag deine Bilder! Sie sind alle so unterschiedlich und cool ?
Lizzy
Danke schön, Sophia, das ist wirklich sehr lieb von dir. 🙂 Es freut mich riesig, dass dir die Bilder gefallen!