…du bist so schön!

Johann Wolfgang von Goethe, Faust I, Vers 1700 ff. / Faust

Auf das Shooting mit Chris blicke ich sehr gerne zurück. Wir verabredeten uns für ein Vorgespräch in einem Kaffeehaus, anfangs musste ich etwas genauer hingucken, bis ich Chris dort entdeckt habe. Mich erwartete ein junger Mann, der offenbar gerne Hemd und Weste trug. Das hat ja schon irgendwie Stil, fand ich.

Er lud mich auf eine heiße Schokolade ein und wir unterhielten uns. Viele Stunden lang. Dass wir uns auf derselben Wellenlänge bewegten, war kaum zu übersehen. In meinen Augen stand nach dieser sympathischen Unterhaltung dem Shooting nichts mehr im Wege. Damals konnte ich noch nicht mal erahnen, dass dieser Mann einige Monate danach einen großen Stellenwert in meinem Leben einnehmen würde.

Bald fanden wir einen Termin. Es war Juli, sommerlich warm und schwül. Der Himmel sagte Regen und Gewitter voraus – eigentlich gute Voraussetzungen, wenn man feine Bilder im Regen erarbeiten will. Natürlich kam die Sonne genau dann wieder hervor, nachdem ich Chris von der Bushaltestelle abgeholt habe und wir zum Weserufer spaziert waren. Wir wurden mit hartem Sonnenlicht konfrontiert, was sich jedoch durch meinen Regenschirm etwas kontrollieren ließ.

So gingen wir also an der Weser entlang, warteten auf den Regen, fotografierten und hatten Spaß. Erst auf dem Rückweg (natürlich) gab es einen kleinen Weltuntergang und wir konnten einige Bilder im Regen machen. Meine Schuhe waren danach voller Wasser.